Tabletten sind nicht die erste Wahl, um den Blutdruck zu senken. Besser, man setzt am Lebensstil an – der häufig auch die Hypertonie bewirkt hat.
Wer bedenkliche Blutdruckwerte aufweist, tut gut daran, sich um eine Absenkung zu bemühen. Andernfalls droht ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenleiden. Auch das Gehirn, die Augen und die Beine können durch dauerhaft hohen Blutdruck Schaden nehmen.
Zwar gibt es gegen Hypertonie, wie Bluthochdruck in der Fachsprache heißt, wirksame und gut verträgliche Medikamente. Die sollten aber nur eingenommen werden, wenn schonendere Maßnahmen nicht ausreichend greifen. Denn: „Prinzipiell können bei Medikamenten immer Nebenwirkungen auftreten. Bei Blutdrucksenkern sind das beispielsweise Benommenheit und Schwindel. Auch allergische Reaktionen sind möglich“, erläutert der in Berlin-Friedenau niedergelassene Herzmediziner Dr. Patrick Darb-Esfahani. „Hinzu kommt, dass Hypertonie-Patienten ohnehin blutdruckfördernde Gewohnheiten abstellen sollten, um nicht dem Therapieziel entgegenzuwirken. Daher sind die einschlägigen Risikofaktoren der erste Ansatzpunkt, um den Blutdruck zu senken.“
Bei diesen beeinflussbaren Risikofaktoren – nicht beeinflussbar sind die Faktoren Alter und erbliche Vorbelastung – handelt es sich im Wesentlichen um folgende:
– Übergewicht: Wer zu viele Kilos „auf den Rippen“ und anderswo mit sich herumträgt, sollte sich um eine Gewichtsreduktion bemühen – und einen BMI-(Body Mass Index)-Wert von etwa 25, maximal 27 anstreben.
– Ungesunde Ernährung: Fertigprodukte, Fast Food, rotes Fleisch, generell alles stark Salzhaltige sollte allenfalls in geringen Maßen genossen werden. Von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Seefisch wie Makrele und Lachs darf es dagegen mehr sein.
– Bewegungsmangel: Wöchentlich dreimal eine halbe bis dreiviertel Stunde Ausdauersport senkt den Blutdruck deutlich.
– Alkohol: Hin und wieder ein Gläschen Rotwein zum Essen schadet nicht, aber mehr sollte es nicht sein. Als Grenze gelten für Frauen 12 und für Männer 24 Gramm Gramm Alkohol zwei- bis dreimal pro Woche.
– Schlafmangel: Wenn man zu wenig und unregelmäßig schläft, kann das die Blutdruckwerte in die Höhe treiben.
– Rauchen: Nicht nur das Krebsrisiko steigt mit dem Rauchen, sondern auch der Blutdruck.
– Stress: Wer Stress nicht vermeiden kann, sollte sich um Ausgleich bemühen – neben Sport bieten sich Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jacobsen an.
Wichtig: Beim Abnehmen und beim Sport kann man es auch übertreiben und den Körper durch Übereifer schädigen. Bestenfalls sollte mit einem Kardiologen oder anderen Mediziner besprochen werden, wie sich der schonende (Wieder-)Einstieg sicher gestalten lässt.